Laut Nikkei News planen die japanischen Unternehmen NTT und KDDI eine Zusammenarbeit bei der Forschung und Entwicklung einer neuen Generation optischer Kommunikationstechnologie und wollen gemeinsam die Basistechnologie für extrem energiesparende Kommunikationsnetzwerke entwickeln, die optische Übertragungssignale von Kommunikationsleitungen zu Servern und Halbleitern nutzen.
Die beiden Unternehmen werden in Kürze eine Vereinbarung unterzeichnen. Grundlage der Zusammenarbeit ist IOWN, eine von NTT eigenständig entwickelte optische Kommunikationsplattform. Mithilfe der von NTT entwickelten „Photoelektrischen Fusion“-Technologie kann die Plattform die gesamte Signalverarbeitung von Servern in Form von Licht realisieren. Dadurch entfällt die bisherige elektrische Signalübertragung in Basisstationen und Servergeräten, was den Energieverbrauch bei der Übertragung deutlich reduziert. Diese Technologie gewährleistet zudem eine extrem hohe Effizienz bei der Datenübertragung bei gleichzeitig reduziertem Energieverbrauch. Die Übertragungskapazität jeder Glasfaser wird auf das 125-fache des Originals erhöht und die Verzögerungszeit deutlich verkürzt.
Derzeit belaufen sich die Investitionen in IOWN-bezogene Projekte und Ausrüstung auf 490 Millionen US-Dollar. Mit der Unterstützung der optischen Fernübertragungstechnologie von KDDI wird die Forschungs- und Entwicklungsgeschwindigkeit erheblich beschleunigt, und es wird erwartet, dass die Technologie nach 2025 schrittweise kommerzialisiert wird.
NTT sagte, dass das Unternehmen und KDDI danach streben werden, die Basistechnologie bis 2024 zu beherrschen, den Stromverbrauch von Informations- und Kommunikationsnetzwerken einschließlich Rechenzentren nach 2030 auf 1 % zu senken und die Initiative bei der Formulierung von 6G-Standards zu ergreifen.
Gleichzeitig hoffen die beiden Unternehmen, mit anderen Kommunikationsunternehmen, Geräte- und Halbleiterherstellern auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten, um gemeinsame Entwicklungen durchzuführen, gemeinsam das Problem des hohen Energieverbrauchs in zukünftigen Rechenzentren zu lösen und die Entwicklung von Kommunikationstechnologien der nächsten Generation voranzutreiben.
Tatsächlich hatte NTT bereits im April 2021 die Idee, das 6G-Layout des Unternehmens mit optischer Kommunikationstechnologie zu realisieren. Damals kooperierte das Unternehmen über die Tochtergesellschaft NTT Electronics Corporation mit Fujitsu. Beide Parteien konzentrierten sich zudem auf die IOWN-Plattform, um durch die Integration aller photonischen Netzwerkinfrastrukturen, einschließlich Siliziumphotonik, Edge Computing und drahtlosem verteilten Computing, die Kommunikationsgrundlage der nächsten Generation zu schaffen.
Darüber hinaus kooperiert NTT mit NEC, Nokia, Sony und anderen Anbietern bei 6G-Tests und strebt die Bereitstellung erster kommerzieller Dienste vor 2030 an. Die Tests in Innenräumen beginnen vor Ende März 2023. Zu diesem Zeitpunkt könnte 6G die hundertfache Kapazität von 5G bieten, 10 Millionen Geräte pro Quadratkilometer unterstützen und eine 3D-Signalabdeckung zu Land, zu Wasser und in der Luft ermöglichen. Die Testergebnisse werden zudem mit weltweiten Forschungsergebnissen verglichen. Organisationen, Konferenzen und Standardisierungsgremien teilen ihre Ergebnisse mit.
6G gilt derzeit als „Billionen-Dollar-Chance“ für die Mobilfunkbranche. Mit der Erklärung des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie zur Beschleunigung der 6G-Forschung und -Entwicklung, der Global 6G Technology Conference und dem Mobile World Congress in Barcelona ist 6G zum größten Fokus des Kommunikationsmarktes geworden.
Verschiedene Länder und Institutionen haben bereits vor vielen Jahren 6G-bezogene Forschung angekündigt und konkurrieren um die Führungsposition im 6G-Bereich.
Im Jahr 2019 veröffentlichte die Universität Oulu in Finnland das weltweit erste 6G-Whitepaper und eröffnete damit offiziell die 6G-Forschung. Im März 2019 kündigte die US-amerikanische Federal Communications Commission (FCC) die Entwicklung des Terahertz-Frequenzbands für 6G-Technologietests an. Im Oktober des folgenden Jahres gründete die US Telecom Industry Solutions Alliance die Next G Alliance, um die Patentforschung zur 6G-Technologie voranzutreiben und die USA in dieser Ära zur führenden 6G-Technologie zu machen.
Die Europäische Union wird 2021 das 6G-Forschungsprojekt Hexa-X starten, das Nokia, Ericsson und andere Unternehmen zusammenbringt, um gemeinsam die 6G-Forschung und -Entwicklung voranzutreiben. Südkorea hat bereits im April 2019 ein 6G-Forschungsteam gegründet und angekündigt, sich der Erforschung und Anwendung von Kommunikationstechnologien der neuen Generation zu widmen.
Veröffentlichungszeit: 31. März 2023